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Bistum Chur

Grusswort an die Bündner Evangelische Synode in Splügen

Bischof Joseph Maria war zur Bündner evangelischen Synode eingeladen. Da er bereits anderweitig eine Verpflichtung hatte, delegierte er Domherr Hans Mathis, um der Synode sein Grusswort zu übermitteln.

Geschätzte Frau Dekanin Cornelia Camichel Bromeis
Geschätzte Mitglieder der Synode der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden

Liebe christgläubige Geschwister

Sehr gerne wäre ich jetzt bei Ihnen in Splügen. Leider habe ich für den Zeitpunkt des Beginns wie den Schluss der Synode bereits andere Verpflichtungen. So nehme ich gern die Möglichkeit wahr, Ihnen durch Domherrn Hans Mathis ein Grusswort zu übermitteln.

Als Ihre Dekanin mich vor einiger Zeit eingeladen hat, an Ihrer Synode teilzunehmen, habe ich mich sehr gefreut. Bereits das Mitfeiern der Präsidentin Ihres Kirchenrates, Frau Erika Cahenzli, an meiner Bischofsweihe am 19. März beflügelte meine Hoffnung, dass wir – Evangelisch-Reformierte zusammen mit Katholikinnen und Katholiken – hier in Graubünden ein überzeugendes Beispiel für geschwisterlich gelebten christlichen Glauben geben werden.

Heute, am 24 Juni, feiert die katholische Kirche die Geburt von Johannes dem Täufer. Einerseits war er ein vorchristlicher Prophet, andererseits zeigt er uns, wie wir – jenseits der im Verlauf der Geschichte entstandenen Differenzen – in Christus zusammenbleiben und mit ihm in der Mitte zusammenfinden können. Das Lebensmotiv des Johannes ist wegweisend für uns und schliesslich für eine fruchtbringende Ökumene. Wenn wir alle mit ihm sagen können: «Er muss wachsen, ich muss abnehmen» wird das Christentum Zukunft haben. Wo jede christliche Konfession die charakterisierende Eigenart redimensioniert und die Gegenwart Christi im Hier und Heute ins Zentrum stellt, können wir uns gegenseitig mit dieser Leidenschaft für das Evangelium, für die frohe Botschaft Gottes, anstecken. Diese Haltung und Erfahrung wünsche ich mir sehr für das Bistum Chur und sie ist auch mein Wunsch für Sie.

Zwar örtlich abwesend, aber im Gebet geschwisterlich mit Ihnen verbunden, wünsche ich Ihnen Gottes reichen Segen für Ihr synodales Wirken.