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Bistum Chur

Der Bischof auf Firmreise – Einige Predigten zur Firmung (Teil 2)

Firmung Näfels 2018

 

Liebe Firmlinge,

ich weiß nicht, von welchem Klub Ihr Fans seid. Aber die Nach­richt, dass die Young Boys am vergangenen Sonntag nach 32 Jahren endlich wiederum den Meistertitel erlangten, war schon ein Ereignis. So las ich in der Zeitung: „Der erste Meistertitel seit 1986 ist für die Young Boys ein Triumph auf allen Ebenen – in der Klubführung, in der sportlichen Führung und auf dem Kunstrasen“.
Ganz besonders für den Trainer Adi Hütter war der Erfolg überwältigend: „Die Emotionen waren einfach unfassbar“ sagt er. „Für mich war es ein Traum, das erleben zu dürfen … Das alles bekommt einen großen Platz in meinem Herzen“.
Was mir bei diesem sportlichen Ereignis besonders bewundernswert scheint, ist der Wille, diesen Meistertitel zu erlangen. Es ist ein hartes, ständiges Dranbleiben. Es ist wirklich ein hartnäckiges Am-Ball-Bleiben. Und das über Jahre hinweg. Das beeindruckt mich. Das beeindruck mich eigentlich bei jeder Sportart. Das beeindruckt mich bei jedem Jogging. Wie Menschen sich dem hingeben! Das beeindruckt mich umso mehr, als ich feststelle, dass es bei uns nicht immer so ist.
Bei uns? Was meine ich damit? Ich meine damit unsere Begeisterung für den Glauben; unsere Begeisterung für das Evangelium; unsere Begeisterung für unsere Pfarrei, für das Leben in unserer Pfarrei. Da müssten wir eigentlich als katholische Christen auch sagen können – wie es eben Adi Hütter nach dem Sieg seiner Young Boys sagte: „Das alles bekommt einen großen Platz in meinem Herzen“. Wir müssten sagen können: „Jesus und der Glau­be an ihn hat einen großen Platz in meinem Herzen“.
Liebe Firmlinge, ist das bei Euch der Fall? Seid Ihr zur Firmung gekommen, weil der Glaube einen großen Platz in Eurem Herzen hat, weil auch Ihr einen starken Willen habt, den Willen, im Glauben einen Meistertitel zu gewinnen?
Es ist durch­aus möglich, diesen Meistertitel zu gewinnen. Denn durch die Firmung empfangt ihr den Heiligen Geist in außerordentlicher Weise. Der Heilige Geist vermag Euch auf dem Weg des Glaubens zu stärken. Er vermag Euch zum Meistertitel zu führen, zum Ewigen Leben, zum ewigen Glück bei Gott. Er vermag es, aus Euch begeisterte Christen zu machen, so dass sich für die Kirche – auch für den Bischof – ein Traum erfüllt: Der Traum einer Gemeinschaft, welche auf Gottes Wegen wandelt; welche Gott und seinen Willen ernst nimm­t, nach Gottes Geboten lebt und eifrig ist im Empfang der Sakramente; der Traum einer Gemeinschaft, die am Sonntag die Kirche füllt, so dass sie einem Stadion gleicht, wo Menschen sich begeistern – für den Glauben, für Gott, für Jesus begeistern.
Liebe Firmlinge, helft mit, dass durch Eueren Einsatz für den Glauben dieser Traum in Erfüllung geht. Dann wird sich bewahrheiten, was Ihr heute als Versprechen abgebt: Ich widersage – Ich glaube.
Betonen möchte ich den Willen, den es dazu braucht. Ich habe vorhin gesagt, was mir beim sport­lichen Ereignis besonders bewundernswert scheine, sei der Wille, den Meistertitel zu erlangen; dieses harte, ständiges Dranbleiben; dieses hartnäckiges Am-Ball-Bleiben. Und das über Jahre hinweg.
Auch Ihr müsst als Gefirmte im Glauben ständig dran bleiben, hartnäckig am Ball bleiben. Und das auch über Jahre hinweg. Dann kann der Heilige Geist Euch zum guten Ziel führen, zum eigentlichen Lebenserfolg, zur Gemeinschaft der Heiligen. Amen.

Cresima Poschiavo – Le Prese 2018

Carissimi Cresimandi,

mi riferisco all’ultimo versetto del Vangelo di oggi. Gesù dice ai suoi discepoli: „Sono uscito dal Padre e sono venuto nel mondo; ora lascio di nuovo il mondo e vado al Padre“ (Gv 16,28). Che cosa provócano in noi queste parole? Provócano gioia, ma anche tristezza.
Provocano gioia, in quanto Gesù torna da suo Padre in Cielo. È una gioia. Gioiamo con Gesù che torna di nuovo là da dove era venuto. Gioiamo del fatto che è di nuovo dal Suo Padre, nella suo gloria. Siamo lieti per lui.
Queste parole provocano però anche tristezza. I discepoli sanno che da ora in avanti Gesù non è più visibile, tangibile tra noi. Da ora in avanti non possiamo più parlare con lui come parliamo con un buon ami­co, faccia a faccia. Da ora in avanti non possiamo più rivolgerci a lui quando abbiamo dei dubbi, per ricevere una sua immediata risposta. Da ora in avanti siamo in un certo senso abbandonati, anche se Gesù – misteriosamente, spiritualmente – è sempre con noi.
Gesù sapeva di queste pene dei suoi discepoli. E sa bene anche delle nostre pene. È la pena dell’incertezza e della prova. Siamo soli, siamo senza il Signore, senza la sua presenza fisica. Ma il Signore ha pensato a queste nostre pene e ha preso delle precauzioni per aiutarci. Ha preso precauzioni di vario tipo. Ha fatto in modo che le sue parole e le sue azioni fossero conservate e così sono nati i Vangeli che descrivono la vita Gesù. Legendo i Vangeli, incontriamo il Signore. In più ci ha dato i sacramenti. Ha fatto in modo che possiamo accogliere in noi la Sua vita, la grazia della redenzione. I sacramenti sono doni di grazia. Ricevendo i sacramenti, icontriamo il Signore.
Però, in particolare, Gesù ha preso delle precauzioni mediante lo Spirito Santo. Ci ha mandato la Spirito Santo. Lo Spirito Santo fa il collegamento tra Gesù e noi. Attraverso lo Spirito Santo, Gesù agisce come se fosse tra di noi in carne ed ossa, visibilmente. È per questo che la Cresima è di eminente importanza per noi. Noi riceviamo lo Spirito Sonto. Lui ci guida. Fortifica la nosta fede. Ci dona il coraggio di professare la nostra fede. Attraverso noi agisce in questo mondo. Ci fa diventare testimoni di Cristo.
Ho detto che le parole di Gesù, le parole di congedo, provócano in noi gioia, ma anche tristezza. Devo aggiungere: Attraverso le Spirio Santo anche la tristezza si tramuta in gioia. Si tramuta in gioia quando lasciamo che lo Spirito Santo partecipi nella nostra vita e quando chiediamo a Lui la forza e l’aiuto. Per questo non dimenticheremo di rivolgere ogni giorno la nostra preghiera allo Spirito Santo.
Una preghiera che amo particolarmente è la cosiddetta Sequenza della Pentecoste: Vieni, Santo Spirito, e manda dal cielo un raggio della tua luce. Vieni, padre dei poveri, vieni, datore dei doni, vieni, luce dei cuori. / Consolatore pieno di bontà, dolce ospite dell’anima, dolcissimo sollievo. Nella fatica, riposo, nella calura, riparo, nel pianto, conforto. / O luce beatissima, penetra sino all’ínti­mo il cuore dei tuoi fedeli. Senza il tuo aiuto, nulla vi è nell’uomo, nulla che sia innocente. / Lava ciò che è sòrdido, bagna ciò che è arido, sana ciò che sànguina. Piega ciò che è rigido, scalda ciò che è gelido, drizza ciò ch’è sviato. / Dona ai tuoi fedeli che solo in te confidano i sette doni santi. Dona virtù e premio, dona morte santa, dona gioia eterna.
Vi raccomando questa bellissima preghiera. Se vi è possibile, imparatela nella lingua originale, cioè in latino. Ma, ciò che conta è che mediante una qualunque preghiera rimaniate sempre uniti allo Spirito Santo. Amen.

­­­Firmung Kantonsschule Chur 2018

 Liebe Firminge,

ich beginne mit einem Wort von Papst Franziskus. Er schreibt: „Das gegenwärtige Leben bietet enorme Möglichkeiten der Betätigung und der Ablenkung. Die Welt präsentiert sie, als wären sie alle wertvoll und gut. Alle, besonders die jungen Menschen, sind einem ständigen Zapping ausgesetzt“ (Gaudete et exultate 167).
Diese Worte des Papstes haben mich hellhörig gemacht, da sie von den jungen Menschen reden. Die jungen Menschen sind ja ganz besonders der Verantwortung eines Bischofs anvertraut, da sie noch ein ganzes Leben vor sich haben. Ich habe mich daher auch genauer informiert, was dieses Zapping sein soll, von welchem der Papst spricht.
Zunächst bin ich der Herkunft dieses Wort nachgegangen. Es ist ein englisches Wort und bedeutet „auf dem Bildschirm in rascher Folge von einem Programm ins andere schalten“. Das muss ich Euch eigentlich nicht erklären. Das wisst Ihr ja schon. Aber Ihr müsst auch wissen, dass ich mich damit beschäftigt habe. Was mich aber beim Wort zapping, und bei seiner Grundform zappen erschreckt hat, ist die eigentliche Bedeutung des Wortes, nämlich zerstören, umlegen, killen. Das hängt eben mit Computerspielen zusammen, welche es dem Benutzer ermöglichen, zu töten, zu killen, allerdings nur virtuell. Aber die Haltung, welche dahinter steht, ist einerlei. Sie bringt die Freude am Zerstören, am Töten zum Ausdruck.
Nun, nochmals zu den Worten des Papstes: „Alle, besonders die jungen Menschen, sind einem ständigen Zapping ausgesetzt“. Wenn ich den Papst richtig verstehe, meint er, die jungen Menschen seien von fragwürdigen Möglichkeiten, welche ihnen geboten werden, hin und her gerissen. Sie seien nicht nur jene, die zappen; sie seien auch jene, welche gezappt werden. Das bedeutet dann schließlich, dass junge Menschen es nicht leicht haben, zwischen dem zu wählen, was gut ist und was nicht gut ist. Sie haben es nicht leicht zu unterscheiden, was wertvoll ist und was wertlos ist. Sie haben es nicht leicht, den wahren Wert ihres Lebens zu erkennen und sich auf diesen Wert hinzubewegen. Denn wer ständig von einem Programm ins andere wechseln muss, der findet nicht leicht Festigkeit und Persönlichkeit.
Die Firmung ist nun ein Moment, der das Gegenteil will: Die Firmung will Euch Festigkeit und Persönlichkeit schenken. Durch den Heiligen Geist sollt Ihr zu einer gefestigten Persönlichkeit werden. Ihr sollt besser unterscheiden können, was wahr und gut ist, und was zum Ziel eines echten menschlichen Lebens führt. Durch den Heiligen Geist sollt Ihr erkennen, worauf Ihr euch verlassen könnt, damit Ihr nicht in ein sinnloses Zapping geratet. Damit Ihr nicht zu willenlosen Menschen herabsinkt, die manipuliert und instrumentalisiert werden können; sondern zu Menschen, die ihren Standpunkt haben, vor allem den festen Standpunkt des Glaubens. Das bedeutet: Menschen, die immer in der Gegenwart Gottes leben und dadurch auch glücklich werden.
Wenn Ihr daher erfahren müsst, dass Ihr in Eurem Leben hin und her gerissen werdet, dass Ihr nicht mehr wisst, was zu tun ist; wenn Ihr Frieden und Festigkeit finden möchtet, dann denkt an Eure Firmung und betet zum Heiligen Geist. Amen.

Firmung Chur Dompfarrei 2018

Liebe Firmlinge,

in nächster Zeit wird sich für Euch die Frage des Berufs stellen. Was will ich werden? Wie werde ich einmal für mein Leben aufkommen? Was mache ich aus meinem Leben? Jede und jeder von Euch muss sich diese Fragen stellen. Viele von Euch wissen das schon. Einige wissen es noch nicht. Jedenfalls wird sich bald einmal die Suche nach der Lehrstelle oder dem Arbeitsplatz aufdrängen. Wer noch weiter zur Schule geht, steht nicht unmittelbar unter diesem Druck. Aber irgendwann wird die Frage auf jeden zukommen. Eure Zukunft, Euer Verdienst, Euer Lebensunterhalt ist ein wichtiges Thema.
Ich hoffe, dass die eine oder andere, der eine oder andere von Euch sich auch einmal für eine politische Laufbahn entscheidet. Denn es ist für ein Volk und eine Gemeinschaft, für ein Land, einen Kanton und eine Gemeinde wichtig, wer regiert und für das Allgemeinwohl besorgt ist. Nur durch gute Politiker und Räte herrscht Frieden in einem Land und in der Welt. Nur durch gute Politiker und Räte gibt es Vertrauen in der Bevölkerung. Gute, zuverlässige Politiker und Politikerinnen sind daher gefragt.
Wie weit Ihr an den bevorstehenden Wahlen interessiert seid, weiß ich nicht. Aber auch da gebe ich meiner Hoffnung Ausdruck, dass einige sich über das politische Tagesgeschehen informieren und sich auf dem Laufenden halten. Denn immer geht es ja nicht nur um die anderen, sondern ebenso um sich selber, um die eigene Sicherheit, um das eigene Leben.
Auffallend ist gegenwärtig natürlich die Propaganda für die Wahl von Parteien und den entsprechenden Personen. Alles hängt gegenwärtig voller Plakate. Da kann man verschiedene Parolen finden, gute und bessere. Ein Wort fand ich sehr gut, nämlich „Zukunft für Graubünden“. Unser Kanton braucht Zukunft, unser Land braucht Zukunft, die Menschheitsfamilie braucht Zukunft. Natürlich ist eine gute Zukunft gemeint: Erfolg, Wachstum, Fortschritt, Innovation. Die gute Zukunft ist das Anliegen eines jeden Bürgers.
Nun, beim Wort „Zukunft für Graubünden“ seid auch Ihr mir in den Sinn gekommen. Ihr seid die Zukunft für Graubünden, jedenfalls seid Ihr ein Teil dieser Zukunft. Von Euch wird für diesen Kanton und für unser Land Erfolg, Wachstum, Fortschritt und Innovation erwartet. Wie Ihr euch entwickelt und wie Ihr einmal die Alltagsgeschäfte in die Hand nehmt, davon hängt vieles ab. Mit Eurem ehrlichen und aufrichtigen Tun, werdet Ihr zum Frieden beitragen.
Damit kommen wir zur Firmung. Um eine gute Zukunft einer Gemeinde, eines Landes, eines Volkes zu gestalten, braucht es die Hilfe Gottes. Es braucht dazu einen guten Geist, einen Geist, der zuverlässig ist; der auf die Gesetze und Vorschriften achtet; der verantwortungsvoll handelt, niemanden betrügt und immer auch Gottes Gebote vor Augen hat. Diesen guten Geist kann uns nur der Heilige Geist schenken. Wir brauchen viel Heiligen Geist in unserem Leben, ganz besonders im politischen Leben, wo es um viele, viele Menschen geht.
Damit könnt Ihr, liebe Firmlinge, die Notwendigkeit der Firmung erkennen. Jeder Mensch braucht den Heiligen Geist, um gut zu sein und recht zu leben. Ihr habt das Glück, diesen Heiligen Geist durch die Firmung zu empfangen. Durch die Kraft und Macht des Heiligen Geistes werdet Ihr wirken können. Dann gibt es tatsächlich eine „Zukunft für Graubünden“, eine gute Zukunft für die Gemeinschaft, in der Ihr lebt. Daran müsst Ihr doch interessiert sein! Amen.

 

Firmung Erlöserpfarrei Chur – Heiligkreuzpfarrei Chur 2018

Liebe Firmlinge,

gewiss kennt Ihr den Fußballprofi Davie (deivi) Selke. Vom Vater her ist er Äthiopier, von der Mutter her Tscheche, und er spielt seit 2011 in verschiedenen Vereinen in Deutsch­land. Geboren wurde er 1995. Er ist somit etwas älter als Ihr, aber immer noch ein junger Mann. Daher kann er für Euch durchaus ein Vorbild sein.
Ihr wisst vielleicht auch, dass Davie auf dem linken Oberarm ein besonderes Tattoo trägt, eine Tätowierung. Es ist ein Abbild von Jesus. Und wie erklärt er dieses Tattoo? Er sagt: „Dieses Tattoo bedeutet mir viel, weil ich sehr gläubig bin und mich damit offen als Christ bekenne. Es ist kein Mode- oder Trend-Motiv wie meine anderen Tattoos, sondern ein Zeichen dafür, dass ich dankbar bin, was für ein Leben ich führen darf“.
Was für ein Leben meint Davie Selke damit? Was für ein Leben darf er führen? Er meint damit das Leben eines Christen. Er ist stolz, dass er ein Christ sein darf. Er sagt sogar: „Das möchte ich auch hinbekommen, Mut machen, dass man sich zu seinem Glauben bekennt und sagt: Christ zu sein ist gar nicht so uncool […] Das mit Jesus soll nicht nur wie eine Einladung klingen, das soll es auch sein“. Also, meine lieben Firmlinge, Davie Selke, lädt auch Euch ein, mutige Christen zu sein, euch zum Glauben an Christus zu bekennen.
Mutige Christen! Das ist auch das Ziel der heutigen Feier, der Firmung. Denn die Firmung stärkt unseren Glauben. Das Wort Firmung bedeutet ja Festigung, Stärkung. Durch die Firmung könnt ihr wirklich mutige Christen werden. Der Heilige Geist, den Ihr bei der Firmung empfangt, gibt Euch die Kraft dazu. Er gibt Euch jene Begeisterung für Jesus, welche wir auch bei Davie spüren: „Christsein ist gar nicht so uncool“.
Anderseits können wir die Firmung auch mit dem Tattoo in Verbindung bringen. Denn die Firmung hinterlässt in Eurer Seele eine Prägung, ein Zeichen. Das habt Ihr sicher im Firmunterricht erfahren. Im Youcat, im Jugendkatechismus, den Ihr gewiss auch kennt, heißt es: „In der Firmung wird der Seele des getauften Christen ein unverlierbares Siegel aufgeprägt, das man nur einmal empfangen kann und das diesen Menschen für immer als Christen prägt“ (205). Deshalb firme ich Euch mit den Worten: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“. Dieses Zeichen, dieses Siegel lässt sich mit dem Tattoo vergleichen.
Und noch ein Wort von Davie Selke, das Euch auf dem Weg des Glaubens helfen kann. Er weiß, dass Erfolg einen nicht blenden darf. Über allem steht Gott. Ihn dürfen wir nie  vergessen. Denn letztli­ch kann ich mich nur auf ihn abstützen. Dazu sagt Davie­: „Wenn du zwei Tore machst und deine Mannschaft zum Sieg schießt, dann bist du der Held. Aber wenn du mal eine schlechte Phase hast und nicht so gut spielst, bist du der Depp. Der Unterschied zu Gott ist: Jesus liebt dich immer mit allen Ecken und Kanten und Fehlern“.
Das zeigt uns, wie wichtig der Glaube ist, wie wichtig daher auch die Firmung für Euch ist, schließlich auch, wie wichtig es für Euch ist, täglich zu beten, mit Gott in Verbindung zu bleiben, nach Gottes Geboten zu leben und immer wieder den Weg zur Kirche zu finden, jeden Sonntag. So sollt auch Ihr wie Davie euch immer mutig und offen als Christen bekennen. Amen.

Firmung Erstfeld 2018

Liebe Firmlinge,

was liegt gegenwärtig in der Luft? Ich nehme an, dass ich richtig tippe, wenn ich sage: Die Fußball WM in Russland liegt in der Luft. Demnächst, am 14. Juni 2018 wird sie beginnen und einen vollen Monat dauern, bis zum 15. Juli 2018. Wenn ich recht orientiert bin, wird die Meisterschaft mit dem Spiel Russland gegen Saudi-Arabien beginnen. Da werden voraussichtliche einige von Euch vor dem Bildschirm sitzen.
Was verbindet die Fußball WM mit der Firmung? Was verbindet den Fußball überhaupt mit der Firmung? Ich meine vor allem der Mannschaftsgeist. Für ein gutes Fußballspiel brauchte es einen guten Mannschaftsgeist, ein gutes Zusammenwirken und vor allem ein gemeinsames Ziel: Gewinnen! Einen Podestplatz erobern!
Bei der Firmung geht es auch um den Mannschaftsgeist. Wir sollen als Gläubige, als Christen durch die Firmung einen guten Mannschaftsgeist erhalten. Die Firmung soll unsere Gemeinschaft, die Gemeinschaft der Kirche, aufbauen und uns den Geist der Liebe und des Friedens schenken; den Geist, der uns zur Einheit führt und unsere Einheit bewahrt. Das ist unser gemeinsames Ziel. Wenn wir den Geist der Einheit und der Liebe verlieren, dann zerfällt unsere Gemeinschaft. Dann werden wir nicht mehr Kirche sein.
Was verbindet der Fußball noch mit der Firmung? Mit der Firmung verbindet uns der Fußball noch in der Person des Trainers. Der Trainer ist eine ganz wichtige Person für eine Mannschaft und daher auch für den Mannschaftsgeist. Der Trainer hat einen großen Anteil am Sieg der Mannschaft. Er bringt die Mannschaft sozusagen auf den Podestplatz. Bei der Firmung ist dies die Person des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist die dritte göttliche Person. Durch den Heiligen Geist wird jede einzelne, jeder einzelne von Euch, liebe Firmlinge, gestärkt und geformt, so dass Ihr gemeinsam zu einer guten Mann­schaft zusammenwächst und zu einem guten „Spiel“ fähig werdet. Durch das gemeinsame Spie­l, das darin besteht, dass Ihr Euren Glauben bekennt, ihn nicht verleugnet  und ihn wei­tergebet, werdet Ihr zu einer bekannten Mannschaft. Genauer gesagt: Dadurch wird der Urheber unseres Glaubens, Jesus Christus, bekannt.
Das ist das Ziel der Firmung: Durch die Kraft der Firmung sollt Ihr Zeugen für Jesus Christus werden, als einzelne und als Gemeinschaft. Dazu soll Euch eben der Heilige Geist mit seinen sieben Gaben befähigen.
Beim Fußball ist wichtig, ja, das steht eigentlich gar nicht zur Diskussion, dass die Mannschaft und jeder einzelne, die Anweisungen des Trainers annimmt. Sonst gerät alles ins Chaos. So ist es auch bei uns, bei der Kirche: Wir müssen die Anweisungen des Heiligen Geistes annehmen. Wir bekommen seine Stärkung, seine Kraft. Doch müssen wir auch auf seine Forderungen eingehen, auf die Gebote Gottes, auf die Gebote der Kirche, auf sein Angebot bezüglich dem Empfang der Sakramente. Konkret heißt das: Wir sollen täglich beten, jeden Sonn­tag zur heiligen Messe gehen, oft die heilige Kommunion empfangen und daher auch oft zur Beichte gehen und die Liebeswerke tun, zu welchen die Kirche uns anhält.
Also lasst Euch heute durch die Firmung nicht nur vom Heiligen Geist beschenke, sondern lebt auch aus den Gaben des Heiligen Geistes, wie es die Lesung sagte: Lass Euch vom Geist Gottes leiten (vgl. Röm 8,14). Das ist heute meine große Bitte an Euch, liebe Firmlinge. Amen.

Firmung Hausen am Albis 2018

Liebe Firmlinge

gestern, am 1. Juni, stand im Kalender der Name des heiligen Justin oder Justinus. Neben seinem Namen finden wir das Wort Märtyrer: Justin, Märtyrer. Er lebte zwischen 100 und 165 unserer Zeitrechnung. Er hat also den Anfang der Verbreitung des christlichen Glaubens miterlebt. Er hat sicher einige der unmittelbaren Nachfolger der Apostel gekannt. Wie Ihr wisst, sind die Bischöfe Nachfolger der Apostel. Justin hat einige der ersten Bischöfe erlebt.
Der Ausdruck Märtyrer kommt vom Griechischen und bedeutet eigentlich Zeuge, zum Beispiel Zeuge vor Gericht oder Zeuge eines Ereignisses. Doch in der Sprache des Glaubens ist damit ein besonderer Zeuge gemeint, nämlich ein Glaubenszeuge. Ein Märtyrer bezeugt den Glauben. Das heißt: Er steht für den Glauben ein. Er wirkt an der Verbreitung des Glaubens mit. Er verteidigt den Glauben.
Aber auch da müssen wir genauer werden und sagen: Ein Märtyrer ist ein besonderer Glaubenszeuge. Er ist ein Glaubenszeuge der um des Glaubens willen hingerichtet wird. Ein Märtyrer ist jemand, welcher für den Glauben unter Gewaltanwendung von außen sein Blut vergießt. Er schreckt vor Drohungen und Erpressungen nicht zurück. Er riskiert sein Leben.
Heute werdet Ihr gefirmt. Ihr empfangt den Heiligen Geist. Durch den Heiligen Geist sollt Ihr „aufblühen“, wie es Euer Thema sagt. Ihr sollt mit Gott aufblühen. Wenn ich Euch so anschaue, möch­te ich sagen: Ihr blüht eigentlich schon. Ihr seid alle gesund und heil. Es scheint mir, dass Ihr keinen Hunger leiden müsst. Ihr seid auch gut gekleidet. Ihr habt schöne Frisuren. Aber es gibt noch eine andere Seite unseres Lebens, die Seite unseres Geistes und unserer Seele. Dazu kann ich nicht viel sagen. Ich kann nur sagen, dass auch diese Seite zum Blühen kommen muss: Euer geistiges Leben, euer seelisches Leben. Das bewirkt vor allem der Glaube, der Glaube an Gott. Der Heilige Geist will Euch im Glauben stärken, damit Ihr als Kinder Gottes aufblüht, damit Ihr ein Tempel des Heiligen Geistes werdet.
Ihr habt die sieben Gaben des Heiligen Geistes kennengelernt. Heute werdet Ihr mit diesen Gaben beschenkt, mit der Gabe der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Alle diese Gaben helfen uns, den Glauben besser zu verstehen und zu leben. Um den Glauben zu verteidigen und um unser Leben für den Glauben hinzugeben, brauchen wir ganz besonders die Gabe der Stärke. Der heilige Justin konnte durch die Gabe der Stärke das Martyrium auf sich nehmen. Wie hat sich diese Gabe ausgewirkt? In den Akten über den Prozess gegen den heiligen Justin finden wir eine wichtige Frage. Der römische Richter, des sogenannten Präfekt, stellt sie dem heiligen Justin: „Du bleib­st also dabei, ein Christ zu sein?“ Im römischen Staat gab es Zeiten, da man die Christen nicht duldete. Deshalb hätte Justin dem Glauben abschwören sollen. Doch Justin antwortete kurz und klar: „Ich bin ein Christ“. Auf Grund seines Glaubens wurde er hingerichtet.
Mit Gott aufblühen, wie dies Euer Motto ist, bedeutet immer, zum Glauben stehen, den Glauben bekennen, den Glauben leben. Sonst ist ein Aufblühen nicht möglich. Deshalb bittet den Heiligen Geist – heute und immer wieder – dass er Euch ganz besonders die Stärkung im Glauben schenke, dass Ihr immer wieder die Kraft habt, wie der heilige Justin zu sagen: „Ich bin ein Christ“, und das Ihr dies mit Euren Taten beweist und auch Zeugen des Glaubens werdet. Amen.