Navi Button
Bistum Chur

Ostern mit Bischof Joseph Maria Bonnemain in Chur

Ostern ist das älteste und höchste Fest im Kirchenjahr. In der Osternacht zwischen Karsamstag und Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi. Rund um das Osterfest gibt es zahlreiche Bräuche und Riten. Unter anderem wird die Osterkerze vor der Kathedrale am Osterfeuer entzündet. Domsakristan Alex Zoller hat die Türe in die Sakristei der Kathedrale geöffnet und das neue Sujet präsentiert:

 

 

 

 

 

 

 

Die neue Osterkerze der Dompfarrei St. Maria Himmelfahrt in Chur

Einer dieser Bräuche ist das „Eier-Tütschen“. Bischof Joseph Maria lädt alle herzlich ein: „Kommen Sie nach Chur, in die Kathedrale“, um nach der Messfeier mit ihm den beliebten Brauch zu zelebrieren. Wann das sein wird, steht weiter unten.

Die Karwoche bildet den Höhepunkt der Fastenzeit und mündet ins Osterfest.
Die Tage von Montag bis Mittwoch sind eher ruhig. Es stehen keine bedeutenden liturgischen Feiern an. Es sind Tage der Stille und Besinnung, der Vorbereitung auf die Feiern von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Am Montag weiht Bischof Joseph Maria jeweils die Heiligen Öle. Die Chrisammesse wird gefeiert.

 

Hoher Donnerstag oder Gründonnerstag
Pontifikalamt mit Bischof Joseph Maria um 20 Uhr

Woher der Name „Gründonnerstag“ stammt, ist nicht restlos geklärt. Möglicherweise leitet sich das „grün“ vom mittelhochdeutschen Wort „greinen“, „weinen“ ab. Was in der Volksreligiosität immer noch weit herum gepflegt wird, sind Mahlzeiten mit grünen Speisen.

Am Abend des Hohen Donnerstag beginnt das sogenannte Triduum Sacrum, die Heiligen Drei Tage. Gemeint sind die liturgischen Feiern einschliesslich der Osternacht, die wie ein einziges, grosses Hochfest gefeiert werden. Am Beginn steht das Gedächtnis des letzten Abendmahls, das Christus mit seinen Jüngern hielt und damit das Sakrament der Eucharistie einsetzte.

In der Abendmesse verstummen wegen der bevorstehenden Passion Jesu nach dem Gloria Orgel und Glocken. Den Kindern erzählt man immer noch gerne: Die Glocken fliegen nach Rom und kommen an Ostern zurück. Damit sind aber nur die Glocken gemeint und nicht die Pilger, die über Ostern alle ins Tessin reisen…
Um dem Stau zu entgehen, könnte man in Chur von der Autobahn abfahren und die älteste Stadt der Schweiz besuchen. Spass bei Seite.

Nach der Predigt folgt in einigen Pfarreien die Fusswaschung von zwölf ausgesuchten Laien. Diese Handlung erinnert daran, wie Jesus am Vorabend seines Kreuzestodes den Jüngern als Zeichen unbedingter Dienstbereitschaft am Nächsten die Füsse gewaschen hat (Joh 13,1-17). Nach der Messfeier werden Altartuch, Blumenschmuck und Kerzen aus dem Altarraum entfernt. Das Allerheiligste wird in die Krypta der Kathedrale übertragen. Der Tabernakel bleibt leer, das Ewige Licht wird gelöscht. Bis 23 Uhr findet in der Kathedrale eine stille, eucharistische Anbetung statt, während der die Gläubigen dem Geschehen am Ölberg gedenken, das mit der Gefangennahme Jesu endete.

 

Karfreitag – Fast- und Abstinenztag
Leiden und Sterben Christi um 15 Uhr mit Bischof Joseph Maria

9.00-9.45 Uhr Beichtgelegenheit
Kreuzwegandacht um 10 Uhr

An Karfreitag wurde Jesu gekreuzigt. Genauso wie der Aschermittwoch zu Beginn der Fastenzeit ist auch Karfreitag ein strenger Fast- und Abstinenztag. Er wird als Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen.

Im Gedenken an den Leidensweg Jesu gehen am Vormittag viele Gläubige den Kreuzweg. Die 14 Stationen von der Verurteilung Jesu bis zur Kreuzigungsstätte Golgota und der Grablegung Christi begehen die Gläubigen um 10 Uhr in der Kathedrale. In Anlehnung an die Via Dolorosa, den Weg des Schmerzes in Jerusalem, wurden seit dem Mittelalter an vielen Pfaden sowie um und in Kirchen Kreuzwege errichtet. Die Gläubigen schreiten die einzelnen Stationen in meditativem Gebet ab.

Nachmittags um 15 Uhr, der Todesstunde Jesu, folgt der zweite Akt des Triduum Sacrum: die Karfreitagsliturgie als Feier vom Leiden und Sterben Jesu. Die Liturgie gliedert sich in vier Teile: Erst versammeln sich die Gläubigen in der Kirche zum Wortgottesdienst, bei dem sie wiederum die Passionsgeschichte, die Leidensgeschichte Jesu, hören. Im Anschluss werden die sogenannten „Grossen Fürbitten“ verlesen. In zehn langen Bitten wird dabei für die ganze Kirche, alle christlichen Konfessionen, alle nicht-christlichen Religionen, alle Atheisten sowie für die ganze Welt gebetet. Besonders ist dabei die Aufforderung an die Gläubigen: „Beuget die Knie … Erhebet euch!“ Es folgt die Kreuzverehrung. Das mit einem violetten Fastentuch bedecktes Kreuz wird enthüllt und durch Kniebeugen der Gläubigen verehrt. Die Karfreitagsliturgie endet mit der darauffolgenden Kommunionfeier. Die Karfreitagsliturgie wird von der Churer Dommusik und seinem Domchor musikalisch umrahmt:

Felix Nowowiejski: Parce Domine
Anton Bruckner: Vexilla regis
Pablo Casals: O vos Omnes
Tomas Luis de Victoria: Popule meus

 

Hochfest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus
Pontifikalämter mit Bischof Joseph Maria

Karsamstag
20 Uhr Osternachtfeier mit Lichtfeier, Lesungen, Tauferneuerung und Eucharistiefeier; anschliessend Ostertrunk und „Eier-Tütschen“ mit Bischof Joseph Maria im Pfarrhaus

16-17 Uhr Beichtgelegenheit

Der Karsamstag ist der letzte Tag der Karwoche sowie der vorösterlichen Fastenzeit. Am Karsamstag gedenken die Christen der Grabesruhe Jesu und erwarten mit Fasten und im Gebet seine Auferstehung. Es finden prinzipiell keine liturgischen Feiern statt, vor allem keine Eucharistiefeiern, die Kommunion wird lediglich Sterbenden als Wegzehrung gereicht. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der Osternacht.

Die Feier der Osternacht ist der Höhepunkt des Triduum Sacrum und gilt im Kirchenjahr als „Nacht der Nächte“. Es handelt sich um eine Vigilfeier, eine Nachtwache, in der die Kirche die Auferstehung Jesu erwartet und anschliessend feiert. Die Messe beginnt daher nach Sonnenuntergang. Am Anfang der Liturgie steht die Lichtfeier, die vor der Kirche im Freien beginnt. Dort segnet der Bischof das Osterfeuer und entzündet daran die Osterkerze. In der Prozession wird die Kerze dann in die dunkle Kirche getragen, unter dem dreimaligen Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ („Licht Christi – Dank sei Gott“). Beim Hereinkommen wird das Kerzenlicht allen Gläubigen in der Kirche weitergegeben. Die Kathedrale erstrahlt in einem Lichtermeer von unzähligen, kleinen Flämmchen.

Es folgt das gesungene Osterlob, das sogenannte Exsultet. Domprobst Albert Fischer singt das Lumen Christi und das Exsulset persönlich. Die Glocken sind ja immer noch in Rom und die Orgel ist verstummt. Bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament schliessen sich an. Danach erklingt das Gloria. Das ist der Moment, an dem die Orgel wieder spielt, die Glocken läuten, das Licht der Leuchter wird eingeschaltet. Jesu ist auferstanden, welche Freude!

Es folgen die neutestamentlichen Lesungen. Vor dem Evangelium erklingt, zum ersten Mal seit Aschermittwoch, wieder das „Halleluja“. Nach der Predigt folgen Heiligenlitanei, die Segnung des Taufwassers und die Erneuerung des Taufversprechens aller Gläubiger, welche mit dem geweihten Wasser besprengt werden. Als Abschluss der Osternacht wird die Eucharistie gefeiert. Und jetzt kommt die Agape mit Bischof Joseph Maria und dem „Eier-Tütschen“.

 

Ostersonntag – hochheiliges Osterfest
Pontifikalamt mit Orchestermesse um 10 Uhr mit Bischof Joseph Maria

7.30 Uhr Hl. Eucharistiefeier (Domkapitel)

Der Ostersonntag ist der Tag der Auferstehung Jesu Christi und der ranghöchste Festtag im Kirchenjahr. Mit der Vigilfeier dieses Festtages, der Osternacht, beginnt das Osterfest und gleichzeitig die 50-tägige Osterzeit bis Pfingsten.
Ostersonntag fällt immer auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Von Ostern hängen die meisten beweglichen Gedenk- und Feiertage des Kirchenjahres ab. Dieses Jahr ist Ostern sehr früh. Das früheste Datum ist der 22. März, der späteste Termin der 25. April.

Das Evangelium vom Ostersonntag berichtet von der Entdeckung des leeren Grabes und der Begegnung Maria von Magdalas mit dem auferstandenen Christus (Joh 20,1-18).

Das feierliche Pontifikalamt begleitet der Churer Domchor. Dommusikdirektor Andreas Jetter hat mit seinen Sängerinnen und Sängern die Missa in tempore belli, Hob. XXII:9, die Paukenmesse, von Joseph Haydn einstudiert. G. F. Händels Alleluja stammt aus dem „Messias“. Als Solistinnen und Solisten treten auf:

Irene Mattausch, Sopran
Martina Gmeinder, Alt
Christoph Waltle, Tenor
Mathias Müller, Bass
Orchester le phénix

 

Ostermontag

7.30 Uhr Hl. Eucharistie (Domkapitel)
10 Uhr Hl. Eucharistie

 

Chur, 27. März 2024

Nicole Büchel,
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur
Fotos: Nicole Büchel

©Bistum Chur / Nicole Büchel