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Bistum Chur

Reflexionstag der Bischöfe zum Umgang mit Missbrauchsfällen mit starker Delegation aus dem Bistum Chur

Am Dienstag, 12.12.2023, trafen sich die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) gemeinsam mit den Offizialen (Gerichtsvikaren) aller Schweizer Diözesen zu einem Reflexionstag im Generalsekretariat der SBK in Fribourg.

Thema dieses Treffens war der kirchenrechtliche Umgang mit Meldungen von Missbrauchsfällen im Umfeld der katholischen Kirche in der Schweiz. Als Referent und Fachexperte war Prof. Dr. Georg Bier, Professor für Kirchenrecht an der Universität Freiburg i. Br., eingeladen.

Für das Bistum Chur war neben Bischof Joseph Maria Bonnemain, Msgr., Dr. med., Dr. iur. can., der Bischöfliche Offizial, Artur Czastkiewicz, Dr. iur. can. sowie der Leiter der Geschäftsstelle des Offizialates, Thomas Lichtleitner-Meier, lic. iur. can., an der Tagung anwesend. „Der Austausch sowie das Zusammentreffen waren höchst bereichernd und wertschätzend“, sagt Artur Czastkiewicz. Prof. Bier hätte in einer fachlichen Kompetenz in Kurzimpulsen und Fallbeispielen wesentliche Punkte aufgegriffen, die praxisnah dargestellt wurden und bei der täglichen Arbeit im Offizialat sehr hilfreich seien. Auch Thomas Lichtleitner-Meier fand nur lobende Worte: „Insbesondere der direkte Austausch mit den Verantwortlichen der anderen diözesanen Offizialate förderte den persönlichen Kontakt, das gegenseitige Verständnis und die Abstimmung der internen Arbeitsprozesse.“

Ein wichtiges Projekt im Anschluss an die Veröffentlichung der Pilotstudie zu Missbrauch im Kontext der katholischen Kirche in der Schweiz ist die Einrichtung eines künftigen kirchlichen Straf- und Disziplinargerichts. Alle Fälle müssen konsequent verfolgt und die Täter von Staat und Kirche bestraft werden.

Die Tagung sollte den Austausch zwischen den diözesanen Verantwortungsträgern fördern sowie dazu beitragen, kirchenrechtliche Prozesse im Bereich der Handhabung der Missbrauchsfälle weiter zu professionalisieren und deren Koordination zu optimieren. Insbesondere ging es um die Art und Weise, wie Meldungen entgegengenommen werden, die Einleitung von Voruntersuchungen, die Einschaltung der staatlichen Strafverfolgungsbehörden bzw. der Polizei sowie die anschliessenden kanonischen aussergerichtlichen beziehungsweise prozessualen Verfahren.

Die Schweizer Bischöfe und Territorialäbte betonen an dieser Stelle erneut ihre Solidarität mit allen Missbrauchsbetroffenen und engagieren sich konsequent für eine zielgerichtete Umsetzung der beschlossenen Massnahmen.

 

Chur, 16. Dezember 2023
Nicole Büchel,
Kommunikationsverantwortliche Bistum Chur,
Kommunikationsdienst SBK