Navi Button
Bistum Chur

Weihbischof Dr. Paul Vollmar ist gestorben – Biografie und Würdigungen

In der Nacht vom Sonntag, 2. Mai 2021 ist in Zürich der emeritierte Weihbischof Dr. Paul Vollmar SM im Alter von 86 Jahren gestorben. Seinen bischöflichen Wappenspruch „Was Er euch sagt, das tut!“ hat er bis ins hohe Alter mit seinem priesterlichen Wirken umgesetzt.

Weihbischof Paul Vollmar anlässlich seines 25-jährigen Bischofsjubiläums

Paul Vollmar wurde am 11. Oktober 1934 in Überlingen am Bodensee geboren. Er wuchs zusammen mit sechs Geschwistern in Konstanz auf, wo er zunächst die Volksschule, dann zwischen 1946 und 1949 das Gymnasium besuchte. Bereits im Alter von 16 Jahren ging der junge Paul Vollmar als Postulant zu den Marianisten, die ihn ein Jahr später nach Freiburg ans Kollegium St. Michael schickten. 1959 legte er seine ewigen Gelübde ab.

Bischof François Charrière weihte ihn nach Abschluss des Studiums von Philosophie und Theologie am 14. März 1964 in Freiburg im Üechtland zum Priester. Mit der Dissertation „Die liturgischen Anschauungen des Ignaz Heinrich von Wessenberg“ promovierte Vollmar 1971. 1968 kam er als Religionslehrer und Hausgeistlicher für die Marianisten nach Zürich. Zwischen 1972 und 1984 wirkte er als Rektor der Freien Katholischen Schule Sumatra in Zürich. Vollmar unterrichtete Deutsch, Französisch und Geschichte, besonders gerne jedoch Musik.

Unermüdlich war er in verschiedenen Pfarreien im Einsatz. Als er zum Provinzoberen der Marianisten berufen wurde, musste er seine Tätigkeit als Lehrer aufgeben und Zürich verlassen. Als Provinzial unterstanden ihm während seiner achtjährigen Amtszeit 65 Mitbrüder und er legte grossen Wert auf eine Reorganisation der Provinz. In Freiburg baute er das Haus der Gemeinschaft St. Raphael um. An den Priesterseminaren in Sitten und Freiburg wirkte er seit 1986 respektive 1990.

Paul Vollmar wurde 1993 zusammen mit dem Zürcher Peter Henrici SJ vom Papst als Weihbischof des Bistums Chur ernannt. Am 31. Mai 1993 empfingen die beiden durch den Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Gantin, in der Klosterkirche Einsiedeln die Bischofsweihe.

Zunächst war Vollmar als Generalvikar für Graubünden, Glarus und das Fürstentum Liechtenstein tätig, seit 1998 wirkte er in der gleichen Funktion für die Urschweiz. 2003 wurde er Generalvikar mit der besonderen Verantwortung für die Seelsorge in den Kantonen Zürich und Glarus. Als Präsident der Caritas Zürich engagierte er sich für eine relevante Präsenz der Kirche in gesellschaftlichen Brennpunkten. Mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren reichte Paul Vollmar seine Demission als Weihbischof ein, die Papst Benedikt XVI. auf den 15. Oktober 2009, annahm. Vollmars Amtszeit als Generalvikar endete am 26. Oktober 2009.

Bis ins Alter von über 80 Jahren nahm Paul Vollmar in der Pfarrei Heilig Geist in Zürich-Höngg noch priesterliche Dienste wahr und wirkte als Pfarradministrator.
In der Nacht vom Sonntag, 2. Mai 2021 ist er in Zürich nach langer, geduldig ertragener Krankheit verstorben.

Todesanzeige mit näheren Informationen zu Trauergottesdienst und Beisetzung in Fribourg

Chur, 3. Mai 2021

Persönliche Würdigungen zum Wirken von Paul Vollmar finden sich auf der Homepage der Katholischen Kirche im Kanton Zürich:

  • Würdigungen von Weihbischof Peter Henrici, Franziska Driessen-Reding, Präsidentin Synodalrat, René Zihlmann, ehemaliger Präsident der Zentralkommission (heute Synodalrat) und Seelsorgerin Monika Schmid.

Nachruf von Bischof Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz

Nachruf von Martin Klöckener, Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Freiburg/Schweiz