Gemeinsam auf dem Weg zur Erneuerung der Kirche im Bistum Chur
Wochenthema 13. – 19. September 2020:
Leiden (Kreuzerhöhung / Schmerzen Mariens)
Texte zum Wochenthema:
Selige Chiara Luce:
Jeder Augenblick ist kostbar; er darf nicht vergeudet werden. Wenn er gut gelebt wird, hat alles einen Sinn. Alles relativiert sich, auch in den schrecklichsten Momenten, wenn wir es Jesus schenken. Deshalb geht der Schmerz nicht verloren, sondern hat einen Sinn als Geschenk für Jesus.
Youcat:
Christen sollen das Leid nicht suchen, aber wo sie mit unausweichlichem Leid konfrontiert sind, kann es für sie einen Sinn bekommen, wenn sie ihre Leiden mit den Leiden Christi vereinigen: „Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel gegeben, damit ihr seinen Spuren folgt“ (1 Petr 2,21).
Hl. Johannes Pauls II, Apostolisches Schreiben Salvifici doloris:
Indem er die Erlösung durch das Leiden bewirkte, hat Christus gleichzeitig das menschliche Leiden auf die Ebene der Erlösung gehoben. Darum kann auch jeder Mensch durch sein Leiden am erlösenden Leiden Christi teilhaben.
Zweites Vatikanische Konzil, Lumen gentium:
Die Kirche (umgibt) alle mit ihrer Liebe, die von menschlicher Schwachheit angefochten sind, ja in den Armen und Leidenden erkennt sie das Bild dessen, der sie gegründet hat und selbst ein Armer und Leidender war. Sie müht sich, deren Not zu erleichtern, und sucht in ihnen Christus zu dienen.
Papst Franziskus:
Das heilige Bild (Gnadenbild der schwarzen Madonna von Tschenstochau) zeigt, dass Maria keine ferne Königin ist, die auf dem Thron sitzt, sondern die Mutter, die den Sohn umarmt und mit ihm uns alle, ihre Kinder. Sie ist eine wahre Mutter, mit schwer gezeichnetem Gesicht, eine Mutter, die leidet, weil sie sich die Probleme unseres Lebens wirklich zu Herzen nimmt. Sie ist eine Mutter, die uns nahe ist, die uns nie aus den Augen verliert; sie ist eine zärtliche Mutter, die uns auf dem täglichen Weg an der Hand hält.
Gebet, das man in einem Konzentrationslager gefunden hat:
Herr, wenn Du in Deiner Herrlichkeit kommst,
erinnere Dich nicht nur der Menschen, die guten Willens waren,
sondern erinnere Dich auch an die Menschen, die bösen Willens waren.
Am Tag des Jüngsten Gerichts erinnere Dich nicht nur an die Grausamkeiten der Misshandlungen und der Gewalt,
die sie ausgeübt haben.
Erinnere Dich auch der Früchte, die wir hervorgebracht haben,
weil sie uns dies angetan haben.
Erinnere Dich an die Geduld, den Mut, die Solidarität,
die Demut, die Seelengrösse und die Treue,
die sie in unseren Herzen geweckt haben.
Erlaube dann, o Herr, dass die Früchte,
die wir hervorgebracht haben, dazu dienen,
die Seelen der Menschen zu retten,
die bösen Willens waren.
Benedikt XVI, Enzyklika Spe salvi:
Das Leid können wir versuchen zu begrenzen, zu bekämpfen, aber wir können es nicht aus der Welt schaffen […] Nicht die Vermeidung des Leidens, nicht die Flucht vor dem Leiden heilt den Menschen, sondern die Fähigkeit, das Leiden anzunehmen und in ihm zu reifen, in ihm Sinn zu finden durch die Vereinigung mit Christus, der mit unendlicher Liebe gelitten hat.
Fragen zum Wochenthema:
- Wann hat ein Leiden mich näher zu Gott geführt?
- Was hilft mir, mein Leiden besser zu tragen?
- Wie kann ich den Mitmenschen helfen, ihre Leiden zu tragen.
Für Kinder und Jugendliche:
- Hier findest du ein Arbeitsblatt zum Thema «Leiden».
- Was denkst du, schmerzt eine Mutter am meisten?
- Wie kannst du deiner Mutter eine Freude machen?
- Wie könntest du Maria für ihr Leiden, auch für dich, danken?
Wir laden Sie ein, über diese Fragen mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Beilagen: