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Bistum Chur

Bischof Vitus Huonder erklärt den Sonntag nach dem 2. Juni zum «Tag des Lebens» im Bistum Chur

Der Churer Bischof hat anlässlich eines Gebetsvormittages in der Pfarrkirche St. Anton in Zürich den Sonntag nach dem 2. Juni zum «Tag des Lebens» in seiner Diözese erklärt. Am 2. Juni 2002 wurde in der Schweiz bei einer Volksabstimmung ein Verbot der Abtreibung abgelehnt und die Fristenregelung zugelassen. Nach dem Pontifikalamt nahm der Bischof spontan an der Gebetsprozession zur Frauenklinik des Universitätsspitals teil.

Anlässlich des von Human Life International Schweiz (HLI-Schweiz) organisierten Gebetsvormittages am 24. Oktober 2009 in der Pfarrkirche St. Anton in Zürich feierte der Churer Diözesanbischof Dr. Vitus Huonder ein Pontifikalamt. Gleich zu Beginn erklärte er für seine Diözese den Sonntag nach dem 2. Juni zukünftig zum «Tag des Lebens». Das Schweizer Volk hatte am 2. Juni 2002 die sogenannte „Fristenlösung“ mit grosser Mehrheit (72 %) angenommen. Sie erlaubt in den ersten 12 Wochen nach der letzten Periode eine straffreie Abtreibung, unter bestimmten Umständen sogar die Abtreibung bis kurz vor der Geburt. Die Initiative der «Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind», welche ein Verbot der Abtreibung und die Hilfe bedrängter Mütter in der Bundesverfassung verankern wollte, wurde zugleich mit grosser Mehrheit (82 %) abgelehnt. In seiner Predigt betonte der Bischof, die Menschwerdung des Sohnes Gottes sei der tiefste Grund für den Schutz des Lebens vom ersten Augenblick des Daseins an.

Gebetstage für das Leben
Die Gebetsvormittage von HLI-Schweiz werden nach dem Vorbild von Mons. Philip Reilly durchgeführt. Sie beginnen mit einer hl. Messe, dann wird das Allerheiligste ausgesetzt. Während eine Gruppe der Gläubigen vor dem Allerheiligsten betet, geht die andere betend zu einer Klinik, in der unter anderem auch abgetrieben wird. Bischof Dr. Vitus Huonder ging ganz spontan bei der Gebetsprozession mit.

Seit 1998 führt HLI-Schweiz in Zürich regelmässig Gebetsprozessionen durch. 2001 war damals noch in der Liebfrauenkirche Zürich der Churer Bischof Amédée Grab zu Gast. In Tübach beteiligte sich im Jahr 2004 Bischof Ivo Führer von St. Gallen. Auch in Wuppenau bei Wil und in Bern führt HLI-Schweiz solche Gebetsvormittage durch, so dass es pro Jahr etwa 40 Anlässe sind.

Tage bzw. Wochen des Lebens finden in vielen Diözesen und Ländern statt. Ihr Sinn ist, bei den Gläubigen das Bewusstsein für das Lebensrecht und den Lebensschutz besonders in den Gefährdungen am Anfang und am Ende des Lebens wach zu halten. So soll für die ungeborenen Kinder, ihre Mütter und Väter, für alle von der Abtreibung betroffenen Personen gebetet werden, gerade auch für jene, die unter den Wunden leiden, welche die Abtreibung hinterlässt. Ein grosses Anliegen sind auch die schwer physisch oder psychisch leidenden Kranken und Behinderten, die zunehmend wegen der organisierten Beihilfe zum Suizid unter Druck geraten.

Chur, 26. Oktober 2009
Christoph Casetti, Bischofsvikar