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Bistum Chur

Communiqué zur Sitzung des Rates der Laientheologen und Diakone (RLD) vom 23. November 2016 in Einsiedeln

Die konkrete Umsetzung des päpstlichen Schreibens „Amoris Laetitia“ sowie die Seelsorge für Menschen in der letzten Lebensphase waren die Schwerpunkte der Novembersitzung des RLD. 

Im ersten Hauptpunkt der Sitzung befasste sich der Rat mit dem nachsynodalen Schreiben „Amoris Laetitia“. Zu diesem Dokument fand am 21. September bereits eine Sitzung mit dem Priesterrat statt. Im Rückblick auf diese Zusammenkunft zog der Rat eine gemischte Bilanz. Die verschiedenen Beiträge verhalfen zu einer differenzierten Sicht auf das Dokument. Vermisst wurde aber der Wille aufgrund des Dokumentes neue Wege in der Familienpastoral zu beschreiten.

Im Dokument wird an der Unauflöslichkeit der Ehe festgehalten aber auch die Unmöglichkeit betont von aussen den Stand der Gnade zu beurteilen. Ausgehend von diesen Prinzipien sieht der Rat die Notwendigkeit einzelne konkrete Situationen zu unterscheiden. Er empfindet das Schreiben als sehr lebensnah und erkennt darin Ansätze zur konkreten Umsetzung. Ausgehend vom Selbstverständnis des Menschen, seiner Beziehung zu Gott soll den Ehepaaren das Verständnis des Sakramentes bewusst werden. Damit ein solches Eheverständnis wachsen kann, sollen Angebote geschaffen werden ohne dadurch einen Zwang auszulösen. Die Vorbereitung auf den Empfang des Ehesakramentes kann jedoch nicht isoliert von der gesamten Glaubensverkündung gesehen werden. Um diese komplexen Fragen anzugehen schlägt der Rat die Bildung einer gemischten Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertreter aller betroffenen Personengruppen vor. Ziel dieser Arbeitsgruppe sollen konkrete Projekte sein.

In seinem Grusswort zu Beginn des Nachmittags, blickte Bischof Vitus auf seine knapp 10-jährige Tätigkeit in der Diözese zurück. Er zieht eine grundsätzlich positive Bilanz auch wenn er um die starke Frontendbildung im Bistum weiss. Mit Bezug auf Daniel 2,41 meinte er, dass kein Bischof Lehm und Eisen miteinander vereinen könne.

Der weitere Nachmittag war der Weiterarbeit am Thema Seelsorge in der letzten Lebensphase gewidmet. Mit einem Fragenkatalog möchte der Rat die grosse Bedeutung dieser pastoralen Aufgabe ins Bewusstsein rufen und konkreten Handlungsbedarf aufzeigen. Unter Seelsorge in der letzten Lebensphase versteht der RLD die Hinwendung zu den Menschen, die ihre Selbständigkeit verloren haben bis zur Begleitung im Sterbeprozess. Es wird angestrebt, dass die Ergebnisse dieser Umfrage in den Dekanatsfortbildungen 2017, die zum Thema Palliative Care stattfinden werden, einfliessen können.

Martin Pedrazzoli, Präsident RLD